„Für mich war es ein sehr erfreuliches Turnier“

Vier Varreler spielten die LEM Verden 2019 mit und waren zufrieden

Von Ralf Mulde. Ein Varreler Schach-Quartett zog gegen Verden aus („etwas Besseres als das Matt finden wir überall“), um dort die jährliche Landeseinzelmeisterschaft LEM mindestens mitzuspielen, wenn nicht zu gewinnen. „Zwei unserer Jugendspieler sollten Erfahrung sammeln und schlugen sich in den sieben Runden sehr achtbar: Tom Rehpenn (2,5) und Mathis Ristedt (2,0 Punkte)“, fasste Coach Dennis Webner das Geschehen der Gruppe C zusammen.

Die anderen zwei Varreler waren Stefan Menke (Gruppe C, Elo 1362) und eben dieser Dennis Webner (Elo 2126) in seiner sauschweren Gruppe A. Es ist klar, dass sich die beiden mehr erhofft hatten als den 27. Platz in der C-Gruppe und den 26. in der A, aber die Regeln sind nun mal so: „Der Andere darf ja auch mal ziehen“. Irgendwie störend, dieses ewige Hin und Her.

Und weil einige, gewiss von irgendwelchen Wundern der Weihnachtszeit unterstützt, das mit dem Ziehen ganz überraschend gut hinkriegten, war für die Unseren eben einfach nicht mehr drin. Gegen solche Schicksalsschläge, der Enttäuschung ähnelnd, dass die leckeren Mandelhörnchen bei Krützkamp gelegentlich abverkauft sind, kann man eben einfach nichts machen.

„Stefan Menke erzielte genau wie ich selbst 4 aus 7, immerhin über 50%. Für mich war es aber doch ein sehr erfreuliches Turnier, immerhin gewann mein „erster Schüler“ – noch aus Achimer Zeiten – Simon Mörz (inzwischen DWZ 1288) besagtes C-Turnier“ berichtete Dennis Webner und setzte lächelnd hinzu: „Souverän nach Buchholz-Entscheid.“

Verden. Die Eingeweihten wissen: Hat mit Pferden zu tun. Obwohl: Ein Pferd heißt doch Pferd, weil es fährt? Gesichert ist: Zu Zeiten von „Killer“ Karl dem Großen hielt man dort das „Blutgericht“ ab. 782 ermordete jener Herrscher, der einige Zeit später Kaiser wurde, 4.500 „Sachsen“, also wohl auch ein paar Varreler, damit diese ihren Chef Widukind ausliefern mögen. Vorsichtshalber blieb unser Varreler Schach-Häuptling Heiko Fischer zu Hause an der Bäke, um gummibestiefelt Proviant für den Nachschub herzustellen. Dabei war die Verpflegung im Hotel ausgezeichnet, was für viele ein wichtiger Grund ist, immer wieder mitzumachen, zum Beispiel:

Ragout vom heimischen Wild mit Waldpilzen und Preiselbeeren plus Apfelrotkohl und Kroketten € 14,80

Knusprige Ente zum „Sattessen“ mit Rotkohl, Klößen und Sauce nur € 18,80

Grünkohl mit Kasseler, Bauchspeck, Rauchende und Pinkel mit Brat- oder Salzkartoffeln € 15,80

Weniger dramatisch als Killer-Karls Verdener Mord-Gericht ist der Umstand, dass in Verden nun schon seit vielen Jahren immer und immer wieder („over and over„, Bert Kaempfert) in der niedersäx. Landeseinzel- schachliche Großtaten abspielen, gleichsam zwischen Braunkohl und Früh-Styx-Brötchen, denn der Turniersaal im Hotel Niedersachsenhof, Lindhooper Str. 97, 27283 Verden/Aller, ist angemessen groß (Platz für den Ellenbogen plus Notation plus Kaffeebecher und zum Aufstehen), ist bequem per Zug und dann zu Fuß erreichbar; möglich wäre auch das Dreirad, fast alle aber bevorzugen das Auto als Mattsetz-Mobil.

„Gerade für junge Schachspieler ist das sicherlich eine beeindruckende Kulisse; schön, dass Mathis und Tom auch punkten konnten und somit hoffentlich zufrieden waren“, bilanzierte Clubchef Heiko Fischer. Gespielt wird regelmäßig „zwischen den Jahren“, also in der fettgetränkten Zeit nach Weihnachten bis zu jenen Tagen, in denen sich das neue Jahr formiert. Die Turnier-Homepage bilanziert: „Balint Balazs (Hagener SV) konnte seine Führung im A-Open nicht verteidigen: Er verlor in der Schlussrunde erst eine Qualität und später die Partie gegen Thorsten Roth (vereinslos). Damit war der Weg frei für Jan Wöllermann (Aufbau Elbe Magdeburg), der seine Partie souverän gewann. Dadurch war er punktgleich mit Roth, wies jedoch eine deutlich bessere Buchholz-Wertung auf und ist damit Sieger des Turniers. Balazs landete aufgrund seiner besseren Feinwertung auf Rang 3 vor Wilfried Härig (MTV Tostedt) und Daniel Margraf (Delmenhorster SK).“

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