U12-Mannschaft auf geteiltem 1. Platz – Stichkampf entscheidet über den Titel
Nach der Saison ist vor der Saison. Was ja generell eine viel zu selten zitierte Wahrheit ist, gilt besonders in der diesjährigen Bremer U12-Liga.
Am Ende der Saison stehen wir auf Rang 1, was zunächst einmal super klingt. Doch weil zwei weitere Teams exakt punktgleich sind, müssen nun Stichkämpfe entscheiden.
Nur drei Teams hatten für die höchste Spielklasse (im U12-Bereich gibt es keine Bundesliga) gemeldet. Diese jedoch lieferten sich ein spannendes Rennen um den Titel, das nun in die Verlängerung geht. Zur Erinnerung: Am 1. Spieltag im November traten wir gegen Werder Bremen an. Hin- und Rückspiel endeten jeweils 2:2. Im Februar kam es dann zum Duell zwischen Werder und Delmenhorst, in dem beide Teams je einmal mit 3:1 gewannen.
Lockere Stimmung vor dem Spiel
Für heute also war die Entscheidung angesetzt. Varrel gegen den DSK, seines Zeichens Titelverteidiger und Seriensieger der letzten Jahre. Im Prinzip hätte man angesichts der Erwartungen im Vorfeld mit dem Ausgang sehr zufrieden sein dürfen. Doch andererseits war die Chance, gegen den DSK zu gewinnen, vermutlich noch nie so groß wie heute. Dessen Topscorer Moritz Fink fehlte nämlich im Zuge einer Familienfeier, so dass wir nach DWZ (wie aussagekräftig sind diese im U12-Bereich) tatsächlich favorisiert waren. Nils debütierte an Brett 4 und bekam es mit der Delmenhorster Ersatzspielerin Milla Eisenmenger zu tun. Mit einer konzentrierten Vorstellung brachte Nils uns erfreulicherweise schnell in Führung, alles lief nach Plan. Jedoch geriet Max mit Schwarz gegen Joshua Sinnhöfer ziemlich in die Bredouille. Die beiden dürfen als punktgleiche Sieger der U12-Konkurrenz im Einzel ja demnächst noch einen Stichkampf über zwei Partien bestreiten, und um dafür zünftig zu trainieren, trafen sie auch heute zweimal am Brett aufeinander. Vorteil Joshua, 1:1. Auch Reik musste gegen Lukas Wollscheid die Waffen strecken, das Match drohte uns zu entgleiten. So war das nicht geplant. Immerhin konnte Fabian eine mehr als verlorene Stellung gegen Nikita Hubert halten. Gegen den jüngst für die Deutsche Meisterschaft qualifizierten U10-Spieler hatte Fabian zwischenzeitlich Turm und Läufer weniger, kämpfte jedoch weiter. In der Schlusstellung war er dann noch immer Läufer und zwei Bauern im Minus, besaß selbst nur noch die Dame. Doch nach einer Reihe von Schachgeboten schlug sein Gegner, mittlerweile mit nur noch 51 Sekunden auf der Uhr, ein Remis vor. Da Fabian niemals mehr als Dauerschach hätte erreichen können, nahm er auf meinen Rat hin an und versuchte gar nicht erst, Nikita über die Zeit zu ziehen. 1,5:2,5 war schlechter als erwartet, aber im Prinzip noch keine Niederlage. Es wartete ja noch das Rückspiel.
In diesem brachte Nils uns erneut schnell in Führung. Ein sensationeller Einstand in seiner ersten Saison! Sehr zur Freude seines natürlich ebenfalls anwesenden Trainers Stefan Menke.
Fabian konnte diesmal dem Angriff seines Gegners nicht standhalten und wurde Matt gesetzt, doch Max konnte mit Weiß druckvoller spielen als in der Partie zuvor und sorgte für die Varreler Führung. Nun lag also der ganze Druck auf Reik: Gewinnt er, sind wir Meister, verliert er, fallen wir auf Rang 3 zurück. Mein Gefühl sagte, dass Reik lange Zeit schlechter stand, die Stellung war jedoch sehr unübersichtlich. Noch mit der Niederlage der vorigen Runde im Hinterkopf war das gegnerische Remisgebot sehr willkommen. 2,5:1,5 für Varrel, die Entscheidung damit vertagt.
In der Tabelle haben Varrel, Werder und der DSK nun allesamt 4:4 Mannschafts- und 8:8 Brettpunkte. Auch ein Kuriosum. Noch vor den Sommerferien wird somit nun ein Stichkampf über den Meistertitel und auch die Qualifikationsplätze für die Norddeutsche Meisterschaft in Magdeburg entscheiden müssen. Wie dieser ausgeht, erfahrt ihr mit Sicherheit hier.