Pokalreiches Wochenende für die Varreler Schachjugend
Kurz vor Beginn der Sommerferien hieß es noch einmal, die letzten Kraftreserven zu mobilisieren. Gleich zwei Turniere standen an diesem Wochenende an; bei sommerlichem Wetter und der beginnenden Fußball-WM gar nicht so leicht, sich da auf Schach zu konzentrieren.
Am Samstag veranstaltete die Bremer Schachjugend in den Räumlichkeiten von Werder Bremen einen U12-Grand-Prix. Das schränkte logischerweise den Kreis der potenziellen Teilnehmer ein wenig ein; unter den insgesamt 17 wackeren Recken fanden sich aber gleich fünf Varreler. Damit stellten wir diesmal mehr Teilnehmer als Werder oder der Delmenhorster SK, auch ein Novum.
Geteilt wurde das Feld in zwei Gruppen, die Grenze lag bei DWZ 1100. In der zweiten Gruppe, unter 1100, siegten die weit gereisten, ergo ambitionierten Spieler aus Hagen (am Teutoburger Wald) und Hamburg (an der Elbe). Dahinter kam Reik auf den driten Platz. Auch er hatte eine lange Anreise aus Osnabrück hinter sich und durfte am Ende zufrieden einen verdienten Pokal mit nach Hause nehmen.
Nils wird immer stärker und bewies mit 3 Punkten aus 5 Partien, welche Fortschritte er in den vergangenen Monaten gemacht hat.
Ben hatte leider in der ersten Runde spielfrei, vertrieb sich die Zeit aber mit einem prominenten Spielpartner. Am Ende erzielte er 2,5 Punkte und durfte sich als drittbester U10-Spieler über seinen ersten Pokal freuen.
Weniger erfolgreich verlief das Turnier für Fabian, der nur auf 1,5 Zähler kam. Und noch ein Varreler hatte sich mehr vorgenommen: In der Gruppe über 1100 war Max der haushohe Favorit, über 500 DWZ-Punkte trennten ihn vom Zweiten der Setzliste. So gesehen ist der zweite Platz sicherlich eine Enttäuschung. Natürlich war das vorher nicht abzusehen, wir hatten schon damit gerechnet, dass zumindest die besten Bremer U12-Spieler von einem Turnier quasi vor der eigenen Haustür angezogen würden.
Zur Siegerehrung kam auch der Präsident des Landesschachbunds, Dr. Oliver Höpfner, höchstpersönlich.
Somit hieß es also Nachsitzen für Max und Fabian, beide nahmen die Doppelbelastung auf sich und kamen mit mir am Sonntag mit zum Turnier der Jugendserie in Rotenburg.
Und dort zeigten sie eine starke Reaktion auf die Enttäuschung des Vortags. Max gewann die U12-Konkurrenz souverän mit 2 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Damit trug sich zum insgesamt vierten Male ein Varreler Jugendspieler durch einen Turniersieg in die Hall of Fame der Jugendserie ein (Max war das bereits einmal gelungen, Niklas sogar zweimal).
Und Fabian konnte seinen zweiten Pokal bei der Jugendserie gewinnen. Nachdem er im Vorjahr an selber Stelle erstmals über eine Trophäe für die heimische Vitrine jubeln durfte, gab es diesmal erneut einen Preis für den dritten Platz in der U11.
Ein besonderes Schmankerl: Beide dürfen sich bereits auf die nächste Siegerehrung freuen, denn auch in der Bremer Gesamtwertung, die mit Beginn der Sommerferien endet, werden beide unter den besten 3 landen und damit beim ersten Turnier nach den Ferien erneut prämiert werden. Das ist auch der Lohn für regelmäßige Turnierteilnahmen.
Die Rotenburger Veranstalter, die ihr Turnier gewohnt souverän durchführten, litten vermutlich ein wenig unter der Terminkollision mit der Fußball-WM und vielleicht auch unter der immer wieder auf’s Neue wenig Grund für Freudenschreie auslösenden Verkehrssituation auf der A1. Dementsprechend kamen vielleicht nicht ganz so viele Teilnehmer wie in den Vorjahren. Uns hat es aber trotzdem viel Spaß gemacht und wir waren auch glücklich, dass sich die Organisatoren sehr beeilt haben, so dass die meisten pünktlich zum Anpfiff zu Hause sein konnten.
Also ein rundum gelungenes Wochenende aus unserer Sicht. Es sei denn, man ist Fan der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.