Sommerschach auf Gut Varrel


Man kennt ja die Geschichte vom Propheten und dem Berg. Wenn es andernorts kaum Gelegenheit zum Schachspielen gibt, laden wir die Spieler eben zu uns ein, oder so ähnlich heißt es darin. So geschehen in den Sommerferien beim kürzlich beendeten „Varreler Matchsommer“.

Die Spielwilligen unter uns hatten nämlich zuletzt ein paar Probleme, in der Sommerzeit geeignete Turniere zu finden. Lars wurde in Magdeburg fündig, Stefan und Tom in Hildesheim, wie den vorigen Artikeln auf unserer Homepage zu entnehmen ist. Ansonsten aber war das Angebot eher dürftig, weshalb wir kurzerhand selbst aktiv wurden. Der Varreler Matchsommer war geboren, wobei der Spielmodus eng mit dem vor den Sommerferien kommunizierten Hygienekonzept zusammenhing.

Kein Tausch des Spielpartners, lautete unsere Auflage. Das ist natürlich kein Problem, dachten wir uns, dann laden wir eben für jeden unserer Jugendspieler einen Gegner aus einem benachbarten Klub ein. Die meisten waren auch sofort angetan von der Idee; nach langer, unfreiwilliger Abstinenz juckte es den meisten Schachspielern verständlicherweise in den Fingern, endlich mal wieder die Figuren über das Brett zu bewegen.

Ben Rademacher und Burghard Schäffer vom MTV Riede trennten sich leistungsgerecht mit 2 : 2.

Aus Neubruchhausen, Riede, Delmenhorst, Sottrum, Stolzenau, Achim und Bremen kamen sodann ein paar Gäste, so dass wir auf vereinsinterne Duelle gänzlich verzichten konnten.

Und so wurde an nahezu jedem Sonntag der Sommerferien auf Gut Varrel lange Stunden gekämpft. Teils im aufgeheizten Vereinsheim, teils auch draußen auf dem Gutshof. Der Stuhrer Sommer machte es möglich. Einmal wurden wir sogar Ohrenzeugen eines nebenan durchgeführten Freiluftkonzerts, mit Klavier und Gesang. Das kann man ruhig öfters so machen.

Die Matches wurden wahlweise über zwei oder vier Partien ausgetragen, mit langer Bedenkzeit und Inkrement. Partieanalyse und DWZ-Auswertung inklusive, also das volle Programm, das wir alle so sehr vermisst haben.

Max Weidenhöfer konnte den Neubruchhausener Spitzenspieler Wilken Brunner mit 2,5 : 1,5 bezwingen.

Wie das immer so ist, waren manche Spieler erfolgreicher als andere. Da wir aber ja gewissermaßen in der Saisonvorbereitung stecken und es sich eher um ein Trainingsturnier als um bitteren Ernst handelte, dürften alle Teilnehmer auf ihre Kosten gekommen sein.

Insofern dürfen wir insgesamt ein sehr positives Fazit ziehen, das Konzept ging gut auf. Mit so vielen Teilnehmern hatte ich gar nicht gerechnet, jedoch verteilten sich diese geschickt auf die verschiedenen Tage, so dass es in Zeiten des Mindestabstand nicht zu voll in den Räumlichkeiten wurde. Und Spannung war in jedem Match geboten, wieder einmal durften wir uns von der erstaunlichen Aussagekraft der DWZ überzeugen. Nirgends war im Vorfeld ein klarer Favorit auszumachen, und 2,5 : 1,5 oder 2 : 2 lauteten die häufigsten Ergebnisse. So soll es sein.

In diesem Sinne sind wir bestens präpariert für die kommenden Aufgaben, sei es die Fortsetzung des Mannschaftsspielbetriebs oder aber die überregionalen Jugendmeisterschaften.

Das neue Normal
Anfängerkurs 2020