Erfolgreicher Ausflug ins Osnabrücker Land


Der Hagener SV ist bekannt für seine erfolgreiche Jugendarbeit, infolge derer die 1. Mannschaft seit Jahren Stammgast in der Jugendbundesliga ist. Um der nächsten Generation Erfahrung und Spielpraxis zu verschaffen, veranstaltet der südlich von Osnabrück gelegene Verein in dieser Saison eine Grand-Prix-Serie.


Nach Spielstärke eingeteilte 4er-Gruppen, drei Partien mitsamt DWZ-Auswertung, Analysemöglichkeit und Verpflegung inklusive sowie ein Fußballplatz gleich nebenan – das klang nach einem attraktiven Angebot, so dass nicht weniger als sechs Varreler Spieler die doch recht weite Reise an den Rand des Teutoburger Walds auf sich nahmen. Nicht ganz eine Legion, aber doch eine stattliche Truppe. Und diese Reise verlief überaus erfolgreich:

Max erzielte als nominell stärkster Spieler in der Spitzengruppe 3 Punkte aus 3 Partien, wobei der Partieverlauf bei weitem nicht so eindeutig war. Schon in der ersten Runde ging es bis ins Endspiel, in dem Max einen kleinen Stellungs- sowie einen wichtigen Zeitvorteil besaß. Bei einer Zeitkontrolle von 90 Minuten für die gesamte Partie lohnt es sich, in der entscheidenden Phase immer ein paar Sekunden Puffer auf der Uhr zu haben. Im Angesicht der drohenden Zeitüberschreitung unterlief seinem Gegner dann auch ein folgenschwerer Fehler. In der zweiten Runde schien Max’ Angriff zunächst langsamer als der schwarze ins Rollen zu kommen. Ein Doppelangriff führte aber zum Gewinn einer Leichtfigur und 41 Sekunden genügten auch zur Verwertung – der zweite hart erkämpfte Punkt. In der Schlussrunde hatte der Hagener Jugendspieler Maik Maul einen Bauern geopfert, dafür aber gute Felder mit seinen Figuren besetzen können. Der weiße Angriff sah vielversprechend aus, die Variantenberechnung kostete jedoch zu viel Zeit, so dass Max zum dritten Male siegreich blieb. Fazit: Seine Stellungen waren zwar nicht durchweg dominant, doch kam Max mit dem Zeitmodus besser zurecht als seine Kontrahenten. Der erste Varreler Gruppensieg.

Gegen Matthias Gehrke drehte Max die Partie und fuhr seinen zweiten Sieg ein. Hier steht es allerdings noch ausgeglichen.

Einen schweren Stand hatte Rainer Brühl in der zweiten Gruppe. Nach einer Auftaktniederlage gegen unser ehemaliges Mitglied Mathis Ristedt, der uns oft auf Turnierreisen begleitet, gelang Rainer am Ende leider nur ein Remis, während Mathis auf 1,5 Zähler kam. Mit seiner Leistung war Rainer dabei aber durchaus zufrieden; gegen starke Gegner hielt er hervorragend mit, bloß in der zweiten Runde entglitt ihm eine eigentlich vorteilhafte Stellung noch. Abhaken, für unseren Vielspieler gilt das Motto: Weiter geht’s, das nächste Turnier wird wieder besser.

In der Schlussrunde duellierten sich zwei Varreler um den Gruppensieg in Gruppe 3. Julian hatte beide Partien gewinnen können, Bennet lediglich ein Remis abgegeben. Mit den weißen Steinen konnte Bennet seinen Freund dann bereits in der Eröffnung überraschen und sich früh deutlichen Vorteil sichern, den er im Endspiel auch zum Partie- und damit Gruppensieg verwertete. Der zweite Varreler Erfolg.

Hier noch nebeneinander, am Ende mussten sie gegeneinander antreten: Bennet und Julian belegen
Rang 1 und 2 in ihrer Gruppe.

Stefan hatte sich freiwillig eine Gruppe tiefer als nach DWZ zu erwarten gewesen wäre einsortieren lassen, damit er nicht nur gegen Vereinskameraden bzw. seine Schüler antreten musste. Angesichts unserer langen Anreise ein freundliches Entgegenkommen von Turnierleiterin Lea Rieping. Als klarer Favorit ließ er nichts anbrennen und fuhr drei souveräne Siege ein.

Abgerundet wurde das starke Varreler Resultat von Ben in der vorletzten Gruppe. Nach zwei Auftaktsiegen fehlte leider am Ende etwas die Konzentration. Bei klarem Vorteil im Endspiel, als das Matt nicht mehr fern war, ließ er einzügig einen Turm stehen, so dass er die letzte Partie sogar noch verlor. So reichte es am Ende nur zum geteilten Gruppensieg, was der Freude über das Gesamtergebnis des Vereins aber kaum einen Abbruch tat.

So haben wir ein kleines, aber feines Turnier in sehr netter Atmosphäre erlebt, bei dem wir uns angesichts der zahlreich von uns abgeräumten Preise zwar vielleicht nicht als die besten Gäste, dafür aber zweifellos in bestechender Form präsentiert haben. Großer Dank gebührt auch dem erfahrenen Organisator Karsten Bertram, der mit seinem Team alles bestens im Griff hatte. Wir freuen uns schon auf die nächsten Turniere, so langsam sind wir wieder im gewohnten Rhythmus…

2. Platz für Max in Magdeburg
Neun Tage Schach in Reinstorf bei Lüneburg